Der beste Romananfang aller Zeiten für mich.

Das Bild nennt sich Metempsychose: Die Wanderung einer Seele durch verschiedene (menschliche & tierische oder pflanzliche) Körper in aufeinanderfolgenden Leben… immerwiederkehrend. Wie eine Zeitreise … SchreibKunst mit Seelenzugang:

„Es war die beste Zeit, es war die schlechteste Zeit, es war das Zeitalter der Weisheit, es war das Zeitalter der Dummheit, es war die Epoche des Glaubens, es war die Epoche des Unglaubens, es war die Zeit des Lichts, es war die Zeit der Dunkelheit, es war der Frühling der Hoffnung, es war der Winter der Verzweiflung, wir hatten alles vor uns, wir hatten nichts vor uns, wir gingen alle direkt in den Himmel, wir gingen alle direkt in die andere Richtung. –

Kurz gesagt, die Zeit war so weit wie die gegenwärtige Zeit, dass einige ihrer lautesten Autoritäten darauf bestanden, dass sie zum Guten oder zum Bösen nur im Vergleich der Superlative aufgenommen wurde… „

– Charles Dickens, Eine Geschichte von zwei Städten –

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein Seelenbaum auf Rügen – Seeblick – meine Inspiration für mein Bild Metempsychose

Ein bisschen wie im Märchen, aber auch gespenstisch und dramatisch: Die Geschichte vom fliegenden Holländer. Alle sieben Jahre darf der „Fliegende Holländer“, Kapitän eines Geisterschiffs, sein Schiff verlassen und an Land nach einer Frau suchen, die ihn von seinem Fluch erlöst. Nur wenn diese Frau ihn bedingungslos liebt und ihm treu bleibt, können er und seine Mannschaft auf Erlösung hoffen und endlich sterben.

Senta, die Tochter des norwegischen Kaufmanns Daland, ist tief berührt, als sie die Geschichte vom fliegenden Holländer zum ersten Mal hört. Eines Tages steht sie dem Kapitän direkt gegenüber. Verwunderlich ist es nicht, dass das verträumte Mädchen sofort glaubt, dass sie die Auserwählte sein muss, die alleine den Geisterkapitän retten kann. Erik, ein Jäger, der in Senta verliebt ist, versucht sie von ihrer Überzeugung abzubringen. Doch Senta will dem Kapitän folgen.

Der fliegende Holländer sieht Senta zusammen mit Erik und nimmt an, dass sie sich gegen ihn entschieden hat. Enttäuscht befiehlt der Kapitän seinen Seemännern, die Segel zu setzen und segelt mit dem Geisterschiff davon.

Senta will ihm nacheilen und ihre Treue beweisen. Sie klettert auf einen Felsen – und stürzt sich ins Meer.

Die wilden Schwäne

Ein König hat elf Söhne und eine Tochter, Elisa. Die neue Stiefmutter verflucht die Prinzen und verwandelt sie in Schwäne; nur nachts können sie ihre menschliche Gestalt annehmen.

Elisa findet ihre Brüder und erfährt, dass sie nur erlöst werden können, wenn sie elf Hemden aus Brennnesseln webt. Während des Webens darf sie kein Wort sprechen, sonst würden ihre Brüder sterben.

Elisa leidet unter Schmerzen, wenn sie die Brennnesseln pflückt, und muss große Entbehrungen ertragen, um die Hemden zu vollenden.

Als die Hemden fast fertig sind, wird Elisa der Hexerei beschuldigt und zum Tode verurteilt. Im letzten Moment kommen die Schwäne herbei, und Elisa kann die letzten Hemden überwerfen.

Dem jüngsten Bruder fehlt ein Ärmel am Hemd, weshalb er einen Schwanenflügel behält. Elisa darf sprechen, ihre Unschuld beweisen und die böse Königin wird bestraft

Das Einhorn

Der Heilige hob das Haupt, und das Gebet
fiel wie ein Helm zurück von seinem Haupte:
denn lautlos nahte sich das niegeglaubte,
das weiße Tier, das wie eine geraubte
hülflose Hindin mit den Augen fleht.

Der Beine elfenbeinernes Gestell
bewegte sich in leichten Gleichgewichten,
ein weißer Glanz glitt selig durch das Fell,
und auf der Tierstirn, auf der stillen, lichten,
stand, wie ein Turm im Mond, das Horn so hell,
und jeder Schritt geschah, es aufzurichten.

Das Maul mit seinem rosagrauen Flaum
war leicht gerafft, so daß ein wenig Weiß
(weißer als alles) von den Zähnen glänzte;
die Nüstern nahmen auf und lechzten leis.
Doch seine Blicke, die kein Ding begrenzte,
warfen sich Bilder in den Raum
und schlossen einen blauen Sagenkreis.

Rainer Maria Rilke

 

Der Panther

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke, Im Jardin des Plantes, Paris, 1903

Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern

Am letzten Abend des Jahres läuft ein kleines, armes Mädchen mit bloßem Kopf und nackten Füßen auf der Straße. Die Pantoffel der Mutter sind ihm zuvor abhanden-gekommen. Seine Füße sind ganz rot und blau vor Kälte. Es trägt eine Menge Schwefelhölzer in der Schürze. Den ganzen Tag über wollte niemand ihr ein Schwefelholz abkaufen oder ihr etwas Geld schenken. Und so läuft das Mädchen hungrig und halb erfroren durch die kalte Nacht.

In einem Winkel zwischen zwei Häusern setzt es sich und kauert sich zusammen. Nach Hause zu gehen traut das Mädchen sich nicht, weil es am Tag kein einziges Schwefelholz verkauft hat. Es fürchtet Schläge vom Vater und überhaupt war es dort auch kalt und zugig.
Das Mädchen zieht eines der Schwefelhölzer aus der Hand und entzündet es an der Hauswand. Die Flamme leuchtet hell und warm auf. Es träumt von einem Ofen, in dem ein warmes Feuer brennt. Als es die Füße nach dem Ofen ausstrecken möchte, erlischt das abgebrannte Schwefelholz in seiner Hand.

Erneut entzündet es ein Schwefelholz an der Wand. Wo eben noch die Wand war, erscheint dem Mädchen ein gedeckter Tisch mit teurem Porzellan und einer herrlich dampfenden Gans, gefüllt mit Pflaumen und Äpfeln. Die Gans springt vom Tisch und watschelt auf das Mädchen zu. Da erlischt das Schwefelholz und es bleibt nur die dicke, kalte Mauer.

Wieder zündet das Mädchen ein Schwefelholz an und sieht vor sich einen wunderschön geschmückten Weihnachtsbaum. Als das Mädchen die Hand nach den tausend Lichtern auf den grünen Zweigen ausstreckt, erlischt das Schwefelholz. Sein Blick gleitet zum Himmel zu den Sternen. Einer der Sterne fällt herab und macht einen langen Feuerstreifen am Himmel. Das Mädchen erinnert sich an seine Großmutter, die ihm erzählt hatte, dass dies bedeute, ein Mensch sterbe und seine Seele steige zu Gott empor.

Das Mädchen entzündet ein weiteres Schwefelholz an der Hauswand und ringsumher leuchtet und glänzt es. Vor ihm steht die alte Großmutter. Das Mädchen bittet die Großmutter, es mitzunehmen. Sie hebt das Mädchen auf ihren Arm und in Glanz und Freude steigen beide in die Höhe und spüren keine Kälte, keinen Hunger und keine Furcht. Sie sind bei Gott.

Am nächsten Morgen sitzt im Winkel zwischen zwei Häusern ein kleines, lächelndes, totes Mädchen. Sie hat sich wärmen wollen, erzählen die Leute, und ahnen dabei nicht, in welchem Glanz sie mit der alten Großmutter zur Neujahrsfreude eingegangen ist.

Hans Christian Andersen

Ein Eistaucher schwimmt der Mitternachtssonne entgegen

VÖGEL  haben eine vielfältige Farbwahrnehmung. Im Gegensatz zu den Säugetieren ist bei den Vögeln jeder einzelne Rezeptor mit einem Öltröpfchen ausgestattet, das als Farbfilter dient und bestimmte Wellenlängenbereiche des Lichts herausfiltert. Die Wissenschaftler untersuchten für ihre Studie an der Netzhaut von Hühnern die an den verschiedenen Rezeptoren haftenden Öltröpfchen. Mit ihrer Hilfe konnten sie erkennen, wie die einzelnen Sinneszellen verteilt sind.

Im Fachmagazin „PLoS one“ berichtet das Team um den Mediziner Joseph Corbo von seinen Ergebnissen. Neben den auch beim Menschen vorhandenen Rezeptoren zur Wahrnehmung von Rot, Grün und Blau kommt bei Vögeln noch ein Rezeptor für Violett hinzu. Seine Empfindlichkeit reicht bis in den ultravioletten Bereich hinein. Außerdem verfügen die Tiere noch über einen speziellen Rezeptor zur Wahrnehmung von Bewegungen.

„Wenn wir die Vielfalt der Farben in der Natur jemals verstehen wollen, müssen wir zweifelsohne auch verstehen, wie sich die Tierarten in ihrer Farbwahrnehmung unterscheiden“

Lebens Illusion

Eines meiner Lieblingszitate stammt von Abhijit Naskar, dem Autor von „Love, God & Neurons: Memoir of a Scientist, der sich selbst gefunden hat, indem er sich verirrt hat.“

Er sagte: „Zeit ist im Grunde eine vom Verstand geschaffene Illusion, um unser Gefühl der zeitlichen Präsenz im riesigen Ozean des Weltraums zu unterstützen. Ohne die Neuronen, die eine virtuelle Wahrnehmung der Vergangenheit und der Zukunft basierend auf all unseren Erfahrungen erzeugen, gibt es keine tatsächliche Existenz der Vergangenheit und die Zukunft.

Alles, was es gibt, ist die Gegenwart.“